Ich bin diese Tour mit einem klassischen Trekkingrad ohne motorische Unterstützung netto mit Zuwegung in 2h45 gefahren (18 km/h Durchschnittstempo). Insgesamt war ich 50 km auf 652 Höhenmetern unterwegs.
Als Einstieg habe ich, vom Wiesensee aus Pottum kommend, den Marienhof in Hellenhahn-Schellenberg gewählt. Überlegung war, zu Beginn die Kräfte für den Anstieg bis zur Fuchskaute zu haben, um es nach dem höchsten Punkt etwas "fließen" zu lassen. Gefühlt war ich allerdings auf einem Rundkurs unterwegs, der ständig bergauf zu fahren ist. Gerade rund um den Stegskopf treibt das Gelände auf der heimlichen zweiten Spitze kräftig den Puls.
Eine erste Pause habe ich an der Wasserscheide Dill/Lahn eingelegt. Hier kann man sich gratis die bereits gut geleerte Trinkflasche auffüllen. Gerade an warmen Tagen ist der Wasserverbrauch auf dieser Strecke relativ hoch. Die teilweise sehr steilen Anstiege (über 10%!) musste ich an zwei Stellen schieben, da der Untergrund zu stark durch vorige Regenfälle ausgewaschen war und nur grobes Steinwerk herausschaute (bspw. zwischen Rehe und Homberg). Bei der Fuchskaute (momentan ist hier gastronomisch "Tote Hose"!) habe ich in der Not einen Müsliriegel eingeworfen. Tipp: Bank nach dem Parkplatz nutzen, schöne Aussicht!
Gerade in dieser Ecke brauchte ich nach der Rast überraschenderweise zwingend eine Karte mit dem Streckenverlauf. An zwei, drei Kreuzungen sind zwar jede Menge Wege, aber kein Hinweis auf die Radroute gegeben (kein grüner Pfeil, kein Fuchs-Logo). Allgemein ist die Strecke gut ausgeschildert. Auch auf dem Gebiet von NRW (erkennbar an der roten statt grünen Kilometrierung). Tipp: bergab nur mit der halben Geschwindigkeit fahren, sonst übersieht man öfter einen überraschenden Richtungswechsel!
Ich würde mir für das nächste Mal mehr Zeit nehmen, statt am Mittag schon am Morgen beginnen und den zahlreichen Schutzgebieten und geologischen Besonderheiten mehr Beachtung schenken. In dieser Dichte sicherlich ungewöhnlich und damit insgesamt ein Schatzkästchen im hohen Westerwald!
Erstaunlich, dass die qualmenden Oberschenkel am Ende der Strecke nicht für einen Muskelkater am nächsten Tag sorgten. Ich habe aber auch selten eine warme Dusche nach dieser kräftezehrenden Tour so genossen! Gefühlt ist diese Route nichts für einen gemütlichen Familienausflug, sondern eher ein guter Ersatz für das Fitnessstudio. Mit Pedelecs/E-Bikes sieht die Nummer anders aus, allerdings zwingt die Wegbeschaffenheit an ein, zwei Stellen durchaus zum Schieben des schweren Geräts.
Review
Fuchskaute-Tour (V): Anspruchsvolle Tour von Hof über Rennerod, Fuchskaute und Stegskopf
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