Eine Grenzerfahrung in der Natur und Rosen zum Anfassen
Die Sonne strahlt vom blauen Sommerhimmel und wir nutzen das gute Wetter, um den Zinser Grenzpfad zu erkunden. Der 14 Kilometer lange Rundwanderweg durch Zinse und Röspe führt rund 250 Höhenmeter auf und ab und ist das ganz neue Aushängeschild des Erndtebrücker Wandertourismus.
Gerade erst wurde er offiziell vom Deutschen Wanderverband als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. Wir wollen selbst sehen, wie schön der Weg ist und was ihn so besonders macht.
Vom malerischen Örtchen Zinse aus marschieren wir munter an viel Wasser und Naturhighlights entlang. Der Rundweg führt am Zinsebach entlang, der sich lustig durch die Gegend schlängelt. Auch am Rösper Weiher und an den verwunschenen Teichen des Schwarzbachtals kommen wir vorbei. Wir haben heute leider kein Glück, aber man kann hier auch so seltene Tiere wie Eisvogel, Gebirgsstelze oder Graugans beobachten.

Unterwegs zählen wir die Grenzsteine, die die alte Grenze anzeigen – daher auch der Name des Weges: Zinser Grenzpfad. Direkt am Dreiherrenstein mit seinen 673 Metern trafen im 17. Jahrhundert das kurkölnische Herzogtum Westfalen, die Grafschaft Nassau-Oranien und das Wittgenstein-Hohensteiner Fürstentum aufeinander. Die Grenzsteine markierten die alte Grenze zwischen Wittgenstein und dem kurkölnischen Sauerland.
Der Zinser Grenzpfad verbindet Wasser und Naturhighlights und schenkt uns eine Grenzerfahrung, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht.
Das leckere Eis in Verbindung mit dem freundlichen Umgang sind einen Besuch wirklich wert, ...
Wir rasten hier kurz und staunen über diesen geschichtsträchtigen Ort. Dann führt uns der Weg wieder entlang des einsamen Zinsebachtals mit der kleinen Felshöhle, der ehemaligen Siedlung Fuchshausen, zurück nach Zinse.
Jetzt haben wir aber eine gemütliche Pause verdient. Wir fahren zum Eiscafé Dolomiti, die laut den Fans die beste Eisdiele weit und breit ist und versorgen uns mit einer großen Portion der kühlen Leckerei. Dann geht’s weiter zum Rosengarten – Alter Friedhof. Hier wollen wir uns nach der anstrengenden Wanderung am Vormittag ein bisschen erholen.
Huch, fast vorbeigefahren. Von der Hauptstraße links abbiegen und über die Eisenbahngleise, dann hochfahren, rechts abbiegen und wieder rechts. Wer noch nie hier war, wird ein bisschen genauer schauen müssen, um das kleine Juwel in Erndtebrück zu finden. Aber so ist das eben mit Kostbarkeiten – wir suchen gerne danach und umso größer ist die Freude dann.

Der Rosengarten ist ein malerischer Ort in der Edergemeinde. Auf dem ehemaligen Friedhof Ederfeld ...
Schon von der Straße aus haben wir das Gefühl, wohlige Sommerdüfte erhaschen zu können. Je näher wir dem Rosengarten kommen, desto mehr summt und brummt es. Wunderschöne Schmetterlinge gaukeln durch die laue Luft und tanzen von einer Blüte zur anderen. Bienen, Hummeln und zahlreiche andere Insekten fliegen ebenfalls glücklich durch den bunten Garten.
Bereits Mitte Mai – je nach Wetterlage natürlich – blühen hier die ersten Rosen und betören mit sanftem Duft und zarter Farbe. Wir sind im Hochsommer hier und genießen die volle Pracht. Welche Rose ist wohl die Schönste? Hier findet jeder seinen Liebling, denn die vielen Farben mit ihren unterschiedlichen Schattierungen, Formen und Blütenblättern bezaubern einfach.

Wir treffen uns mit den beiden Initiatorinnen Antje Laues-Oltersdorf und Renate Ludwig-Bernshausen. Schon nach der ersten Minute ist klar, die beiden lieben Rosen nicht nur, sie sind ihnen völlig verfallen. Und diese Begeisterung springt sofort auf uns über – wir könnten hier den ganzen Nachmittag verbringen. Die lauschigen Eckchen mit Bank im Schatten, die hübsche Kapelle mit dem Fachwerk und natürlich die vielen, vielen Rosen und anderen Gewächse laden dazu ein, sie genauer zu entdecken und kennenzulernen. Anfassen, schnuppern, die Nase tief in die Blüte stecken und ganz nah ran an die Rosen, das ist hier ausdrücklich erlaubt und sogar erwünscht.

Die Stauden zwischen den Rosenbüschen sorgen für Abwechslung und Schutz, aber auch dafür, dass der Garten am Alten Friedhof fast rund um das Jahr blüht. Ganz früh im Frühling geht es los mit den Wildnarzissen direkt an der Kapelle und den Christrosen. Den Herbst beschließen die Astern, die dann nochmal kräftig für Farbe sorgen. Auch Geranien sind zu finden und Sedum, das alles schön grün hält. Übrigens sind die meisten Rosen hier weiß oder rosa bis hin zu purpurfarben. Nur wenige sind gelb, weil historische Rosen fast nur in Rosatönen oder eben weiß vorkommen. Und hier gibt es nur historische Rosen, die auch nur einmal im Jahr blühen, dafür aber ganz wunderbar duften.

Hier war früher also ein Friedhof. Wir fragen, woher dann alle diese wunderbaren Rosen und anderen Pflanzen kommen. Die beiden Rosenfrauen lachen. Als sie vor fast zehn Jahren starteten, haben sie erstmal einen Plan am Reißbrett erstellt. Ableger und Pflanzen aus den eigenen Gärten, von ihren Müttern und Freunden fanden im Rosengarten eine neue Heimat. Über das Internet fanden Antje Laues-Oltersdorf und Renate Ludwig-Bernshausen andere Rosenfreunde, mit denen sie die Kostbarkeiten tauschten. Dieser Ort scheint ein Paradies für Rosen zu sein, sie wachsen bestens. Heute finden sich hier im Erndtebrücker Rosengarten rund 500 Sorten. Im Sommer sind die beiden Rosenfreundinnen viel damit beschäftigt, den Garten zu pflegen. Dazu bieten sie samstags Führungen und Beratung an. Rosenfreunde können dann auch Ableger der Rosen kaufen und so ein Stück dieses Glücks mit heimnehmen.

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