Rothaarsteig: Siegerland von Holzhausen zum Rhein-Weser-Turm

Der Rothaarsteig führt nach Norden auf dem Kamm des Rothaargebirges entlang.
Der Weg führt auch durch das Quellgebiet dreier großer Flüsse: Lahn, Sieg und Eder.
Author’s recommendation
Großer und Kleiner Stein, Steinbachtal, Kalteiche, Haubergspfad, Kammweg Rothaargebirge, Tiefenrother Höhe, Gernsbacher Höhe, Haincher Höhe, Dillquelle, Kaffeebuche, Kohlenstraße, Ilsequelle, Eisenstraße, Lahnquelle, Ilmquelle, Siegquelle, Ederquelle, Ginsburg, Ginsberger Heide, Buchhelle, Dreiherrnstein, Heinsberger Hochheide, Schwarzbachtal, Waldschule, Rhein-Weser-Turm.
Es gibt unterwegs Versorgungsmöglichkeiten in Holzhausen, Würgendorf, am Lahnhof, an der Siegquelle, in Lützel und am Rhein-Weser-Turm.
Am Rhein-Weser-Turm gibt es ein Hotel und einen Gasthof zum Übernachten.
Track types
Safety information
Der Weg ist auf etwa 15 km befestigt. Die restlichen 50 km fährt man auf unbefestigten Wald-, Ufer- und Feldwegen bzw. Pfaden.Start
Destination
Turn-by-turn directions
Ich starte in Holhausen am "Fiester Hannes" und rolle im Ort langsam aufwärts. Die gelbe Markierung eines Zuwegs zum Rothaarsteig finde ich zwar nicht, aber die Kartenroute meines Wanderführers ist eindeutig und an einem hölzernen Schilderbaum ist neben lokalen Zielen des Ortes auch der Rothaarsteig markiert. Zum 546 m hohen Großen Stein sollen es 3.5 km sein. Die gut 200 hm Aufstieg dorthin werden also die erste Herausforderung des Tages sein. Schließlich biege ich auf eine Straße ab, die "Zum Großen Stein" heißt, unterquere eine Bahnlinie und beginne den Anstieg entlang von Wiesen und wenigen Gebäuden. Am Waldrand biege ich dann vom Asphaltweg ab und folge dem breiten, gut fahrbaren Forstweg unter das sonnendurchflutete Blätterdach. Es ist ein schöner Buchenwald und weiter oben machen mich Informationstafeln darauf aufmerksam, dass ich mich hier in einer Naturwaldzelle befinde, wo der Mensch in den Verlauf der Natur nicht mehr eingreift.
Bald habe ich die Höhe des Großen Steins erreicht. Am Wegesrand finde ich Infopunkte, wo ich per Knopfdruck Geräusche des Waldes auf mich wirken lassen kann und weitere lehrreiche Sachen vermittelt bekomme. Nach einer Weile ziehe ich weiter, rechterhand die moosbewachsenen Basaltblöcke bestaunend, die ich durch die Buchen hindurch erkennen kann. Weiter oben an den lichteren Stellen wachsen auch Birke, Ahorn und Eberesche. Dort oben liegt wohl der Riese Wackerbold begraben, von dem ich die Sage gelesen hatte. Holzhausen als Ort wurde von den Nachfahren derer gegründet, die einstmals den Riesen erschlugen. Der Forstweg führt um den Großen Stein herum und dann kommt von links ein Weg herauf, der die Markierung des Rothaarsteigs mitbringt. Nun habe ich also den Weg wieder erreicht.
Kurz darauf überquere ich die B 54 mit einer Brücke und dann geht es rechterhand weiter leicht aufwärts, nun vor allem im Nadelwald. Es geht nun am Hang des 587 m hohen Kleinen Steins aufwärts. Ich bin jetzt auf der Höh, dem markantesten Höhenzug zwischen Rothaargebirge und Westerwald. Irgendwann weiche ich mit der Markierung vom Forstweg ab und befinde mich nun auf einem normalen Waldweg, mitunter nur einer Spur durchs Gras. So kenne ich den Rothaarsteig und freue mich schon auf viele ähnliche Wegstrecken auf der Höhe fernab des Zivilisationslärms.
Schließlich beginnt das Gelände stärker zu fallen, dann endet der Wald und ich befinde mich auf Asphalt. Ich rolle auf Würgendorf im Hellertal zu. Der Rothaarsteig verabschiedet sich bald rechterhand, um noch eine Runde durch die Heidewiesen zu führen. Das spare ich mir, quere unterhalb die Gleise und folge dann einer Siedlungsstraße längs der Bahnlinie. Schließlich lande ich auf der Ortsdurchgangsstraße, welcher ich nach Wasserscheide folge, dem direkt angrenzenden Ort. An einem Hotel kommt der Rothaarsteig wieder dazu und mit diesem folge ich einer Siedlungsstraße auf den Wald zu.
Am Waldrand passiere ich eine Schranke und folge dem geradlinigen Weg beinahe eben. Nun befinde ich mich in Hessen. Der Weg endet dann irgendwann an der B 54, die hier aber nur eingeschränkt befahrbar scheint. Große Betonpoller sperren die rechte Fahrbahnhälfte ab. Mir kommt das zugute, denn ich folge kurz der Bundesstraße, bevor es rechterhand in den Wald und zu einer Unterführung unter der A 45 hindurch geht. Nun geht es aufwärts auf dem Begleitsträßchen längs der Autobahn. Der Rothaarsteig verschwindet zwar gleich mit einer Spur im Wald, aber das stört mich nicht.
Mit dem nächsten Forstweg fahre ich in den Wald und habe auch gleich die Markierung wieder dabei. Mit dem nächsten Waldweg verschwindet die Markierung linkerhand wieder, ich verbleibe auf meinem Forstweg und erreiche das obere Ende eines Gewerbeparks. Nun wende ich mich nordwärts bei noch angenehmer Steigung und erreiche vom Rauschen großer Windräder begleitet die Höhe des 573 m hohen Sinnerhöfchens. Hier oben biegt der Forstweg linkerhand ab. Von dort kommt die Markierung hinzu. Für mich geht es nun auf einer kleinen Spur direkt nordwärts abwärts. Noch geht es, voraus ist der unendliche Nadelwald zu sehen, dann bricht das Gelände abrupt ab. Vor mir liegt das Tal des Steinbachs, mit quietschenden Bremsen rolle ich hier vorsichtig abwärts.
Mit der Markierung weiche ich dann vom geradlinig steil abfallenden Weg ab, um das Gefälle moderater mit einer Serpentinenspur im hohen Laub zu absolvieren. Schließlich habe ich den Steinbach in der Talsohle erreicht, quere diesen mit einer Brücke und dann führt mich ein Forstweg leicht aufwärts. Die Markierung des Rothaarsteigs weist bald linkerhand ins Gebüsch. Hier beginnt eine Schneise direkt aufwärts zu steigen und mir bleibt nichts übrig, als dieser zu folgen. Mit über 25% Steigung fordert mich dieser Anstieg ganz schön, zwischendurch quere ich noch Forstwege, dann stehe ich endlich auf der Höhe nahe des 563 m hohen Hirschsteins auf einem guten Forstweg im Sonnenschein, endgültig scheint der Kamm des Rothaargebirges erreicht, hier die Wasserscheide zwischen Lahn und Sieg. Zumindest habe ich die Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Hessen erreicht, auf der der Rothaarsteig nun sehr lange Zeit verlaufen wird. Einer der wohlbekannten Wegweiser des Sauerlandes begrüßt mich. Ab jetzt gilt wohl wirklich die "Verlaufen unmöglich Garantie". Die Dillquelle in 7 km ist bereits vermerkt. Ich folge dem nun beinahe eben verlaufenden Forstweg.
An der Kalteiche stoße ich dann auf die Originalroute des Rothaarsteigs, der ich ab sofort folgen möchte. Die Fuchskaute ist über 26 km entfernt und neben der Dillquelle ist nun auch bereits die Lahnquelle als Ziel auf den Wegweisern angegeben. Hier steht auch der Kilometerstein Nr. 0 der Westerwaldvariante des Rothaarsteigs. Ich folge dem Forstweg vorerst in westlicher Richtung, Infotafeln, die über die Haubergswirtschaft der vergangenen Jahrhunderte hier in der Landschaft berichten, begleiten mich auf dem ersten Stückchen. Diese besondere Form der Landnutzung stellt eine Kombination aus Landwirtschaft und Holzerzeugung dar.
Bald folge ich an einer Wegekreuzung aber wieder der eher nordöstlichen Reiserichtung und passiere die 552 m hohe Tiefenrother Höhe. Hier befinden sich ein alter Steinbruch und nur ein wenig später eine tolle Aussichtsplattform, von der ich spektakulär weit ins Siegerland hineinschauen kann. Zurück erblicke ich auch die Höhen des Westerwaldes. Nun wird aus dem Weg wieder ein schöner schmalerer Waldweg auf dem Kamm, zum Teil ist es auch nur eine wurzelige Fahrspur. Selten wird es mal anstrengender im Anstieg, ich genieße die folgenden Kilometer eher, passiere bald die 541 m hohe Gernsbacher Höhe. Zwischendurch passiere ich etliche alte Grenzsteine, die mir oft das KP für Königreich Preußen zuwenden. Auf der anderen Seite stehen die Zeichen für Hessen-Nassau.
Kurz danach stehe ich an einer Wegekreuzung, links hinab ist der Wanderparkplatz Hainchen ausgeschildert. Voraus befindet sich die 606 m hohe Haincher Höhe, auf die ich jetzt anfangs mit dem Forstweg, dann mit einem weichen Waldweg stiefeln muss. Es geht immer leicht bergan durch den herrlichen Wald. Nach einiger Zeit erreiche ich wieder einen gut ausgestatteten Wegweiser. Zur Dillquelle sind es jetzt nur noch wenige hundert Meter bergab. Schließlich komme ich auf einen breiteren Weg und bald an eine Wegekreuzung. Rechterhand führt hier der Elisabethpfad bergab auf seinem Weg nach Marburg. Der Rothaarsteig folgt einem Pfad steil bergauf zum Kamm. Ich dagegen verbleibe auf dem Forstweg und folge diesem zu einer nahen Landstraße. Mit dieser schließe ich ebenso zum Kamm auf. Hier folge ich dem breiten Forstweg direkt auf dem Kamm mit teilweisem Ausblick in westlicher Richtung. Es geht leicht aufwärts, nun bereits wieder auf schmalem Weg, auch über Wurzeln. Es sind nochmals über 600 m, noch befinde ich mich weiterhin auf der Haincher Höhe. Ich passiere wieder Grenzsteine und holpere über Wurzeln.
Schließlich wird der Weg wieder breiter und führt leicht abwärts bis zur Kaffeebuche auf 587 m Höhe. Der Lahnhof ist hier bereits mit 5 km Entfernung vermerkt, allerdings wäre das der direkte Weg. Der Rothaarsteig vollführt zuvor noch einen längeren Bogen, den ich auch nachvollziehen möchte. Ein Forstweg überquert hier den Kamm schräg, diesen ignoriere ich beflissentlich, aber dem Rothaarsteig auf der Wegespur der Kohlenstraße wieder aufwärts werde ich auch nicht folgen. Ich nehme den Forstweg links davon, der die nächste Kuppe geschmeidig umgeht und dann wieder zum Kamm aufschließt.
Nun geht es für mich auf dem wurzeligen, schmalen Pfad auf dem Kamm weiter über den Herrenberg bis zum 676 m hohen Jagdberg. Hier erreiche ich einen breiten Forstweg und einen größeren Wegweiser mit etlichen Zielen. Ich orientiere mich kurz, linkerhand käme ich auf direktem Weg zum Lahnhof, rechterhand verläuft jedoch abwärts der Rothaarsteig und ich folge diesem. Kurz darauf passiere ich den höchsten Punkt im Lahn-Dill-Kreis, befinde mich weiterhin auf der Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Hessen.
Kurz darauf erreiche ich die Wegekreuzung am Damm-Weiher auf 640 m. Ich folge dem linken fast höhengleich verlaufenden Weg Richtung Ilsequelle. Heute wird ein Tag, wo ich viele Quellen passieren werde, und das auch noch innerhalb kürzester Zeit. Schnell beginnt aber wieder ein Gefälle auf dem schon schmaler gewordenen Weg und schon bin ich mitten im schönsten Märchenwald an der Ilsequelle auf 608 m angekommen. Felsen mit dicken Moosteppichen gibt es hier. Die in Steinen gefasste Quelle führt angenehm kühles Wasser, welches auch angenehm mundet. Laut Infotafel ist es eine Heilige Quelle mit wundersamen Kräften. Im Mittelalter pilgerten hier unzählige Leute hin auf der Suche nach Heilung von schrecklichen Krankheiten. Untersuchungen haben gezeigt, dass es sich um rechtsdrehendes Magnetwasser handelt und damit z.B. in einem Atemzug mit dem Wasser von Lourdes genannt werden kann.
Linkerhand des Weges entlang einer schönen Waldwiese fließt als kleiner glucksender Bach die Ilse. Kleine Stege sind zum Überqueren gebaut. Es gibt hier einen kleinen Märchenwanderrundweg, einige lustige, geschnitzte Figuren kann ich von hier aus erkennen. Ich lasse den Weg allerdings unbeachtet, da dieser auf wurzeligem Pfad gleich steil ansteigt. Für mich geht es noch kurz längs der Ilse, die erst in einigen Kilometern in die Lahn fließen wird, welche erst in ein paar Tagen wieder auf meiner Reiseroute liegen wird. Dann geht es auf einem steil ansteigenden Waldweg den Nordhang des Jagdberges hinauf. Oben angekommen folge ich dann dem zum Teil sogar asphaltierten Forstweg beinahe höhengleich im Nordhang des Jagdberges und komme schließlich auf die historische Eisenstraße. Mit dieser gelange ich schließlich auf die hier oben verlaufende Landstraße und folge nun dieser zügig großteils abwärts Richtung Lahnquelle. Auch wenn der Rothaarsteig abseits der Straße verläuft, zieht jetzt eher die Aussicht auf eine ordentliche Rast an der Lahnquelle. An einer Kreuzung gelange ich auf eine weitere Landstraße und halte dann am linkerhand der Straße liegenden Lahnhof.
Ich rolle zuerst vorsichtig auf der Straße zum nächsten Gasthof, in dessen Keller die Lahn entspringt. Auf der nebenliegenden eingezäunten Wiese befindet sich sozusagen das Quellgebiet. Neben einer Infotafel gibt es hier auch einen Stempelkasten und ich haue mir den Stempel Nr. 1 des Lahnwanderwegs in mein Stempelheft des Rothaarsteigs. Dann geht es für mich auf der Landstraße im leichten Auf und Ab weiter. Der Wanderweg verläuft zwar immer parallel der Straße im Wald, nur möchte ich schneller vorankommen. Schließlich quert der Rothaarsteig mal wieder die Straße und genau an der Stelle ist die Ilmquelle gekennzeichnet und ich finde sie direkt neben der Straße unter einer Baumwurzel. Einige Minuten später habe ich die Siegquelle erreicht. Ich finde hier auch eine hölzerne Wasserrinne vor, aus der ein kleines Rinnsal kommt.
Ich verzichte auf den Abstecher zum Gasthof an der Siegquelle und folge weiter der Landstraße. Eine andere Landstraße quert hier den Kamm, die linkerhand ins Siegtal und rechterhand ins Lahntal abwärts führt. Ich folge weiterhin der Landstraße auf der Route der historischen Eisenstraße auf dem Kamm. Der Rothaarsteig verläuft mittlerweile schon weiter entfernt von der Straße rechterhand im Wald. An der nächsten Straßenkreuzung verbleibe ich weiterhin auf der als Eisenstraße gekennzeichneten Landstraße. Früher verlief hier eine alte Handelsstraße von Köln nach Leipzig und es wurden zumeist Eisenwaren transportiert.
Dann erreiche ich schließlich den Wanderparkplatz Ederquelle und verlasse hier die Landstraße. Ein Forstweg, der als historische Kohlenstraße gekennzeichnet ist, bringt mich schnurgerade in den Wald. Hier fuhren einstmals Holzkohlengespanne durch die tiefen Wälder. Schließlich weicht vom Hauptweg ein Pfad ab, die Quelle ist ausgeschildert und kurz darauf habe ich diese erreicht. Ich habe hier den Rothaarsteig wieder erreicht. Der wurzelige und urige Pfad bringt mich weiter durch das Quellgebiet der Eder entlang des mit Erlen bewachsenen Ederbruchs, des Quellmoores der Eder, bis zu einem Forstschotterweg, wo auch der Ederradweg ausgeschildert ist. Diesem folge ich nun zügig abwärts entlang der birkenbesetzten Ederwiesen im Naturschutzgebiet Eicherwald.
Viel weiter unten weist dann ein typischer roter NRW-Radwegweiser linkerhand vom breiten Weg ab auf einen Pfad. Der Bahnhof Lützel ist angegeben und Radfahrer sollen wegen der Holzstege absteigen. Auf ebendiesen Stegen geht es über die noch junge Eder und dann am Waldrand entlang von den Wiesen des Lützelbachs auf Lützel zu. Auf einem breiten sandigen Weg rolle ich auf die Ortschaft zu, quere Lützelbach und Bahnlinie und steige im Ort langsam aufwärts. Die B 62 quere ich und folge der Markierung weiter aufwärts.
Der Rothaarsteig läuft jetzt hinauf auf den 658 m hohen Pfaffenhain. Ich folge der Gillerbergstraße hinauf und dem Weg weiter zur Ginsburg auf dem Schlossberg. Auch die Markierung des Rothaarsteigs weist dorthin. Allerdings führt der Weg erst einmal ordentlich bergab, was mich wundert. In der Talsohle erkenne ich dann auch, warum das so ist. Vor mir erhebt sich steil der bewaldete Schlossberg, obenauf sind schon Teile der Burgbefestigung zu erkennen. Ein Fahrweg führt um den Berg herum hinauf zur Burg. Ich entscheide für mich, dass ich mir das jetzt nicht antun möchte und folge daher rechterhand dem steilen Weg bergauf zur Ginsberger Heide. Irgendwann führt rechterhand ein schmaler Weg durch den Wald und ich treffe auf ein Sträßchen. Rechterhand befindet sich ein Hotel, auf welches ich nun zurolle. Drinnen bekomme ich einen Stempel des Hotels.
Ich wende mich dann dem Sträßchen zu, welches in einen guten Forstweg übergeht und nordwärts in den Wald führt. Es geht überwiegend eben bis leicht abwärts. Die Wegweiser und Markierungen an den Kreuzungen sind immer eindeutig. Schließlich geht es wieder aufwärts über die 619 m hohe Buchklinge und dann wieder leicht abwärts. Die breiten und fast schnurgeraden Wege fahren sich prächtig. Kurz vor Erreichen der Ferndorfquelle stehe ich dann vor einer Frage. Der originale Rothaarsteig führt weiter zur Quelle und zur ausgeschilderten Rothaarhütte. Dieser Weg führt aber unweigerlich bergab. Rechterhand gibt es auch einen direkteren Weg, der Quelle und Hütte umgeht und dabei auf der Höhe verbleibt. Diesen schlage ich letztlich ein. Auf halbem Wege gibt es nochmals einen Abstecher zur Hütte, der steil abwärts verläuft.
Kurz darauf ist tatsächlich wieder ein Forstweg erreicht und mit diesem wieder der Rothaarsteig. Ich folge diesem in nordöstlicher Richtung im Nordwesthang des 649 m hohen Wollbergs. An der nächsten Wegekreuzung verläuft der Rothaarsteig geradeaus, der Dreiherrnstein ist angeschrieben. Aber auch linkerhand ist der Dreiherrnstein angeschrieben. Hier ist es etwas kürzer und läuft dafür laut Karte über den 678 m hohen Riemen, die höchste Erhebung des Siegerlandes. Wenn ich den Weg nehmen würde, würde ich mir die kleine Abfahrt ins Tal des Eberndorfer Baches ersparen. Das tue ich dann auch und folge dem halbwegs guten Weg aufwärts. Am Ende muss ich den Forstweg verlassen und einem schmalen, matschigen Waldweg über den mit einem endlosen Meer an Blaubeersträuchern bewachsenen Riemen folgen, bis ich schließlich den Dreiherrnstein erreiche. Hier trafen anno dazumal die Grenzen von Nassau, Westfalen und Kurköln aufeinander. Ich folge dem gewundenen Waldweg zügig weiter.
Der Weg führt weiter in nördlicher Richtung und abwärts. Ich gelange wieder auf einen Forstweg, der schließlich sogar auf einen asphaltierten Weg stößt und mich durch die Heinsberger Hochheide führt. An der folgenden Wegekreuzung verlasse ich den Asphalt jedoch spitzwinklig und befinde mich kurz darauf einem schön abwärts führenden Forstweg neben der tief eingeschnittenen Schlucht des Habecker Bachs. Weiter unterhalb gelange ich dann ins Schwarzbachtal und hier in den bunt blühenden Wiesen zu einer Brücke, die den gurgelnden und plätschernden Schwarzbach neben einer Furt überquert. Aber auch wenn die derzeitigen Temperaturen es zulassen würden, ich habe kein Interesse an einem Rollen durch die Furt. Zu glitschig sind mir die Steine im Bachbett. Ich schiebe mein Rad über die kleine Brücke.
Leicht führt jetzt der Weg immer entlang des mäandrierenden Baches aufwärts. An einer Wegekreuzung vor einer Schutzhütte beginnt dann rechterhand der heftigere Aufstieg zum Ziel und gleichzeitig auch der höchsten Stelle des Tages, dem 685 m hoch gelegenen Rhein-Weser-Turm. Es wird noch einmal ein schönes Stück Arbeit, bevor ich oben aus dem Wald herausrolle und der Turm in mein Blickfeld gerät. Ich habe ein Symbol der Wasserscheide zwischen Rhein und Weser erreicht. Aber eigentlich bin ich schon seit den Quellen heute Mittag auf der Wasserscheide unterwegs, vielmehr seit der Ederquelle. Dill und Lahn entwässern letztlich auch in den Rhein. Nach links ist jetzt der Sauerland-Wildpark ausgeschildert, was mich aber derzeit nicht interessiert. Vorn an der Straße befindet sich ein Gasthof.
Note
Public transport
Public-transport-friendly
Holzhausen ist von den Fernverkehrsbahnhöfen Siegburg und Gießen mit Regionalzügen zu erreichen.
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