Gleich zwei Mal triffst du auf der „Via Celtica“ auf für die Region beeindruckende Felsszenerien. In der Honert wandelst du durch eine regelrechte Felslandschaft mit zwei imposanten, senkrecht stehenden Mauern. In der Burg triffst du auf zwei parallel verlaufende Felszüge mit einer mächtigen Wand.
Mit Felsen verbinden Menschen häufig Stärke, Beharrlichkeit und unerschütterliche Festigkeit. Auf den ersten Blick wirken sie wie unbelebte Materie, in Wirklichkeit besiedeln viele Pflanzen und Tiere das Gestein, u. a. Algen und Flechten.
Der Fels lädt dich zu Wahrnehmungsübungen ein. Woran erinnert die Gestalt in Form, Farbenspiel, Flächen und Linien? Welche Namen passen zu dem Felsen? Die Schüler, die seinerzeit den Schieferpfad anlegten, verpassten den beiden Honertfelsen beispielsweise die Bezeichnung „Braut und Bräutigam“, wobei für sie zweifelsfrei feststand, wer Braut und wer Bräutigam ist.
Felsen sind in vielen Religionen heilige Orte, die Kraft und Macht ausstrahlen. Menschen können in dieses Kraftfeld eintauchen und auftanken. Die islamischen Gläubigen verehren den Felsendom in Jerusalem. Für die Aborigines, die australischen Ureinwohner, haben alle Teile der Natur eine Seele, auch Felsen. Ayers Rock beherbergt in ihrer Vorstellung eine riesengroße Regenbogenschlange. Der Aufstieg auf den roten, heiligen Felsen ist für sie eine rituelle Lebenserfahrung. Die Kelten legten in heiligen Felshöhlen Opfer nieder.
In der Honert erlebst du neben der Felslandschaft weitere Phänomene purer Mystik: einen Steilhang mit einem teilweise bizarren Eichenwald, eine markante Eiche auf einem Felsen mit einer rustikalen Bank davor, einen verschlungenen Pfad und am Schluss einen Blick auf den Inselberg Burg – deinem Ziel.
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