Goetheplatz

Marktplatz

Der Goetheplatz liegt in unmittelbarer Nähe zu Schloss Berleburg und im Herzen der Oberstadt.

Der Platz zu Füßen des Schloss Berleburg hat eine lange Geschichte. Die Entstehung liegt im Dunkeln, doch genutzt wurde er Jahrhunderte lang als Marktplatz und wurde auch so genannt. 1933 bekam er für 14 Jahre den Namen Hindenburg-Platz, nach dem Reichspräsidenten und Generalfeldmarschall Paul von Beneckendorff und von Hindenburg (1847-1934). Seit dem Jahr 1947 kennt man ihn als Goetheplatz. Den Namen Marktplatz erhielt 1945 der Bereich Bleichplatz/ Viehmarkt in der Unterstadt.

Das ausgehende Mittelalter brachte der kleinen Stadt und ihrem Marktplatz einige Veränderungen. Vernichtung und Neustart wechselten sich in kurzen Abständen ab. Vier große Brände mit verheerenden Folgen zwischen 1488 und 1547 vernichteten immer wieder die kleinen, geduckten, strohgedeckten Fachwerkhäuschen. Allein in 1522 wurden 46 der 48 Häuser unbewohnbar und etwa 500 Menschen verloren ihr Heim. 1560 wurde das erste Rathaus der Stadt am südlichen Rand des Marktplatzes erbaut, 1575 ersetzte eine neue Kirche am Nordrand des Platzes das auf dem Schlosshof abgebrannte Bauwerk. Ein Kraftakt, nachdem 1568 mehr als 200 Menschen an der Pest gestorben waren.

Der Marktplatz selbst war zum Mittelpunkt der Stadt geworden – Schauplatz des politischen, religiösen und gesellschaftlichen Lebens. Neuigkeiten wurden ausgetauscht. Die Reichen flanierten hier, die Armen und Dienstboten nutzten den öffentlichen Brunnen zum Wasser holen und Wäsche waschen, Diebe und anderes Gesindel harrten hier am Schandpfahl aus. Und an den Markttagen kamen Händler, Bauern und Handwerker von Nah und Fern, um ihre Waren und Dienstleistungen anzubieten. Das Angebot war reichhaltig – von Speisen und Getränken über Feldfrüchte und lebende Tiere, Hausrat, Baumaterialien bis zu Stoffen und Schuhen und noch vieles mehr. Barbiere rasierten, Bademägde schrubbten Füße, Schreiber und Heiler boten ihre Dienste an und fahrende Gaukler und Musiker sorgten für Abwechslung im Leben.

Auch nachdem Berleburg 1605 zur Residenzstadt geworden war, veränderte sich der Marktplatz kaum. Erst 1825 wurde ein erneutes Schicksalsjahr. Ein nächtliches Großfeuer vernichtete fast die komplette Stadt. Aus der Unterstadt kommend, fraß es sich die Schlossstraße hinauf bis zur Mitte des Marktplatzes.  Dort angekommen drehte der Wind und zwei Häuser, die Kirche und das Schloss blieben verschont, doch Rathaus, Hospital, Armenanstalt und dutzende Wohnhäuser gingen verloren. Der Wiederaufbau der Stadt änderte das Bild. Die Häuser wurden größer, Dächer mussten mit Stein eingedeckt werden und zwischen den Häusern mussten Abstände eingehalten werden.  Am Marktplatz entstand ein Krämerladen (Altes Museum), die Hof-Apotheke (heute in der Unterstadt) und 1868 die erste katholische Kirche seit mehr als 300 Jahren (heute Hotel Fliegendes Klassenzimmer).

1866, nach dem zweiten deutschen Einigungskrieg wurde eine Friedenseiche gepflanzt, die mehr als 150 Jahre, zusammen mit etlichen Linden, das Bild des Platzes prägte.

Um 1900 wurde der alte Marktplatz dann neu gestaltet. Der Stadtbrunnen wurde entfernt, dafür wurde ein Springbrunnen an das untere Ende des Platzes installiert. Am entgegen gesetzten Ende wurde 1901 das vom Berliner Bildhauer Arnold Künne erschaffene Kriegerdenkmal zu Ehren des Geburtstages von Kaiser Wilhelm II erbaut. 1923 wurde am Platz des ehemaligen Rathauses eine Höhere Mädchen- und Knabenschule eröffnet (später Jugendherberge, langer Leerstand, heute Hotel Alte Schule).

Die letzte größere Veränderung gab es im Jahr 2023, als der komplette Platz im Zuge von Sanierungsarbeiten neu gestaltet wurde.

Gut zu wissen

Preisinformationen

kostenfrei

Anreise & Parken

Anreise
Von Raumland kommend über die B 480/Ederstraße fahren und nach der 2. Ampelanlage nach links in die Schloßstraße abbiegen. Der Goetheplatz liegt oben auf dem Berg vor Schloss Berleburg.
Von Winterberg kommend über die B 480 fahren. Am Ortseingang nach rechts und gleich wieder links in die Hochstraße/Parkstraße abbiegen. Dem Straßenverlauf folgen bis zum Goetheplatz vor Schloss Berleburg.

Parken
Rund um den Gotheplatz und an der Schlossmauer befinden sich kostenfreie Parkplätze, aber mit eingeschränkter Parkdauer.

Öffentliche Verkehrsmittel
https://www.bahn.de/

Autor:in

Monika Meurer

Organisation

BLB-Tourismus GmbH

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