Auf der Berghöhe kommst du zu einem umzäunten Areal, dem Naturschutzgebiet „Großer Keller“.
Blickfang sind zunächst die mächtigen Fichten, des Öfteren mit zwei oder noch mehr Kronen, sogenannten Kandelaberstämmen.
Ein Unikat ist ein Baum mit zwei Kronen, die zunächst waagerecht einige Meter knapp über den Boden gewachsen sind und dann nach einem Knick senkrecht in die Höhe führen. Das alles sind „Zwiesel“, sie wurden als Jungbäume vom Wild, Huteschafen oder Huteziegen verbissen, d. h. die Tiere fraßen die Kronen mit den frischen Trieben ab. Die Pflanzen reagierten mit einer Fehlentwicklung. Zwiesel sind bruchgefährdet, im Areal liegen mehrere Kronen, die förmlich vom Stamm abgesprengt wurden.
Die Fichte war in Wittgenstein ursprünglich nicht heimisch. Sie wurde im 19. Jahrhundert eingeführt, war lange der „Brotbaum“, reagiert aber als Flachwurzler heftig auf Trockenphasen.
Fichten brauchen Platz, um sich entfalten zu können. Die Fichte im Bestand gibt ein völlig anderes Bild ab.
In der Mythologie und im Brauchtum spielt der Baum eine durchaus wichtige Rolle. Bereits in vorchristlicher Zeit stellten die Menschen einen Tannenbaum auf. Daraus entstand die Christbaumsitte. Wir schmücken den Tannenbaum. Das Grün erinnert an das Leben.
Auf einen uralten Brauch geht auch der Maibaumbrauch zurück. Symbolisiert wird die Vermählung der Erdmutter mit dem Himmel zur Förderung der Fruchtbarkeit. Noch Anfang unseres Jahrhunderts stellte der Dorfbursche der Angebeteten in der Nacht zum 1. Mai eine kleine Fichte vor die Tür.
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