Nicht die Fichte, sondern eine Wacholderheide wird in diesem Gelände geschützt. Der Wacholder hat eine große Bedeutung für den Naturschutz. 18 verschiedene Säugetiere, über 40 Vögel und 20 Insektenarten bevorzugen seine Umgebung.
Bei uns wurden bereits früher Würste und Schinken mit Wacholderzweigen geräuchert, Wacholderbeeren dienten als Kuchengewürz und der Wacholderschnaps ist ein alkoholisches Getränk. Die Heilwirkungen der Nadeln, Äste und Beeren sind umfassend. Der Wacholder war eine Vielzweckwaffe gegen Rheuma, Gicht, Arthrose, Magen-Darmstörungen, Bronchitis usw. Dem Wacholder wird eine große spirituelle Bedeutung beigemessen. „Vorm Holunder sollst du den Hut ziehen, vorm Wacholder niederknien“ war ein Spruch in früheren Zeiten, der Ehrfurcht vor der Pflanze widerspiegelt.
Für die Kelten war der Wacholder ein Zauber- und Heilstrauch, bei den Germanen ein heiliger Baum des Lebens, auch bei den Römern und Ägyptern hatte er eine wichtige Bedeutung. Die Ägypter benutzten die Zweige etwa beim Rauchopfer. Beim Tempeleingang reinigte der Rauch die Gläubigen von negativen Einflüssen und bereitete sie auf die Zeremonie vor. In der griechischen Antike deutete man die edlen Düfte als Hinweis für die Anwesenheit der Götter.
Heutzutage ist das Räuchern z. B. in Österreich noch weit verbreitet. Zwischen der Wintersonnenwende am 21. Dezember und dem Dreikönigstag wird am häufigsten geräuchert. Eine Person geht im Uhrzeigersinn durch das ganze Haus, schwenkt die Räucherpfanne in den verschiedenen Räumen in die vier Himmelsrichtungen. Sinn des Räucherns ist Schutz für Mensch, Tier und Haus. Parallel wird ein interessanter Brauch durchgeführt. Maskierte Perchten und Glöckler jagen mit Peitschen und Glocken das Böse und die Finsternis davon.
Die Parallelen zum Brauchtum in Wittgensteiner Dörfern, z. B. der Veranstaltung „Tag nach Weihnachten“ in Dotzlar, sind frappierend.
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